VPN steht für „Virtual Private Network“ und ist eine Internetverbindung, die es möglich macht, sich im Internet anonymer zu bewegen. Dies bietet den Vorteil einer erhöhten Sicherheit, Anonymität, eines besseren Datenschutzes sowie einer verstärkten Freiheit im Web. Was genau eine VPN-Verbindung ist und wie Sie diese an Ihrem Handy einrichten, verrät Ihnen EDEKA smart.
Um nachvollziehen zu können, wozu eine VPN-Verbindung eigentlich gut ist, müssen Sie zunächst einmal verstehen, was genau passiert, wenn Sie sich im Web einwählen und bewegen. Jedes internetfähige Endgerät hat eine persönliche, unverschlüsselte IP-Adresse, welche Aufschluss über die Nutzeridentität und den Standort gibt. Nutzen Sie also einen Browser oder andere webbasierte Anwendungen ohne VPN-Zugang, so sind diese Daten unverschlüsselt und können „mitgelesen“ werden. Darüber hinaus lassen sich Ihre Internet-Aktivitäten nachverfolgen. Mithilfe Ihres Datenverkehrs oder Internetverkehrs kann außerdem nachvollzogen werden, wieso Ihnen personalisierte Werbung angezeigt wird. Möchten Sie auf einen bestimmten Webdienst mit regionaler Beschränkung zugreifen (etwa auf das Streaming-Angebot von Netflix, HBO, aber auch YouTube), wird über Ihre IP-Adresse erkannt, wo sich Ihr Server befindet und gegebenenfalls der Zugriff verweigert. In diesem Fall erhalten Sie von YouTube die Meldung: „Dieses Video ist in Ihrem Land leider nicht verfügbar“. An dieser Stelle kommt die VPN-Verbindung ins Spiel.
Mithilfe einer vertrauenswürdigen VPN-Verbindung geschieht Ihr Datenverkehr nicht mit Ihrer eigenen, sondern einer veränderten IP-Adresse. Die Internetverbindung wird dann nicht über Ihren PC oder Ihr Smartphone, sondern über einen externen, verschlüsselten Server hergestellt. Folglich nutzen Sie auch dessen IP. Aus der Zensur Ihrer privaten IP-Adresse ergeben sich diverse Vorteile, wie zum Beispiel mehr Online-Sicherheit, Anonymität und Datenschutz. All Ihre Datenpakete werden somit verschleiert durch einen sicheren VPN-Tunnel, häufig mit dem sogenannten Point-to-Point Tunneling Protocol, auch PPTP, geleitet. Da Ihre persönliche IP nicht verbunden ist, erschwert dies Hackern, Regierungen oder anderen Personen und Institutionen, Ihre Datenpakete abzufangen und einzusehen. Sofern Sie auf bestimmten Webseiten wie zum Beispiel Facebook oder YouTube nicht mit Ihrem persönlichen Account eingeloggt sind, lassen sich Ihre Zugriffe nur auf den Server des VPN-Anbieters zurückverfolgen, nicht aber auf Ihre persönliche Internetverbindung. Deshalb bietet eine VPN-Verbindung mehr Freiheit beim Surfen. Einige Länder sehen nämlich die Zensur bestimmter Teile ihres Internets vor oder bieten ein individuelles Angebot – wie zum Beispiel bei Social Media- oder Streaming-Portalen. Wenn Sie Ihre VPN-Verbindung erfolgreich konfiguriert haben, können Sie eine IP-Adresse eines bestimmten Landes „simulieren“, so können Sie auch aus Deutschland oder jedem anderen Land darauf zugreifen. Dies funktioniert auch umgekehrt. Auf diese Weise ist es möglich, das deutsche Streaming-Angebot zu nutzen, wenn Sie im Ausland unterwegs sind.
Möchten Sie eine VPN-Verbindung nutzen, müssen Sie zunächst einmal einen VPN-Anbieter auswählen und sich dessen App oder Software herunterladen und installieren. Anschließend rufen Sie das Programm auf und richten Ihre bevorzugten Sicherheitseinstellungen ein. Ist dies erfolgt, stellen Sie eine Verbindung zum VPN-Server her. Nachdem Sie diese konfiguriert haben, läuft das Programm im Hintergrund Ihres Smartphones und verschleiert Ihre IP-Adresse. Sie können dann wie gewohnt das Internet nutzen, es ändert sich im Prinzip nichts – mit der Ausnahme, dass Ihre Daten verschlüsselt werden und Sie bestimmte Zugangsbeschränkungen umgehen können.
Um eine VPN-Verbindung auf Ihrem Android Handy einzurichten, gehen Sie wie folgt vor:
Um eine VPN-Verbindung auf Ihrem iPhone einzurichten, befolgen Sie diese Schritte:
Das Surfen im Internet via VPN-Zugang ist zwar deutlich sicherer als ohne, weil Ihre Datenpakete so verschlüsselt werden, jedoch sind Sie im Internet niemals vollkommen sicher. Es gibt immer noch verschiedene Techniken, die es Hackern oder Behörden ermöglichen, Ihre Online-Identität dennoch zu ermitteln. Ein vertrauenswürdiger VPN-Server schützt Sie jedoch zumindest in den meisten Fällen. Allerdings kann der Anbieter des Servers Ihren Internetverkehr einsehen. In der Regel protokollieren und speichern seriöse VPN-Betreiber diese jedoch nicht. Es gibt jedoch kostenlose Anbieter, die Ihre Daten für eigene Zwecke nutzen und diese zum Beispiel an Inserenten weiterverkaufen. Es kann auch passieren, dass bei der Installation der nötigen Software andere schädliche Programme mit aufgespielt werden. Bevor Sie sich also für die Nutzung eines VPNs entscheiden, sollten Sie sich über den Betreiber informieren.
Was zunächst wie eine rechtliche Grauzone erscheint, ist in den meisten Ländern der westlichen Welt vollkommen legal. Vor allem Unternehmen nutzen VPNs, um ihren Mitarbeitern einen sicheren Zugriff auf das Firmennetzwerk (Intranet) zu gewähren oder aber betriebsinterne Software aus dem Homeoffice oder unterwegs zu nutzen. Im privaten Bereich sind das Surfen und Streamen ebenfalls kein Problem. Allerdings gelten auch über einen VPN-Zugang immer noch die allgemeinen rechtlichen Bestimmungen. So ist und bleibt etwa das Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material, wie Musik, Serien oder Filme, eine Straftat, ganz gleich, über welchen Zugang Sie sich im Internet bewegen.
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