Viele Smartphone-Nutzer kennen Mobilfunkstandards vor allem als kleine Symbole in der Statusleiste. LTE steht für Spitzengeschwindigkeit, GSM für das Gegenteil. Aber was steht hinter den Abkürzungen? Und was bedeutet GPRS oder E? Erfahren Sie mehr bei EDEKA smart!
Mobilfunkstandards sind einheitliche Regelwerke für die Gestaltung und Funktion der Technologie für mobile Datenübertragung. Die harmonisierten Standards garantieren, dass wir überall auf der Welt mit dem gleichen Telefon ohne Probleme anrufen oder eine Datenverbindung aufbauen können. Roaming ist nur möglich, weil die Mobilfunkstandards international einheitlich sind.
Die verschiedenen Generationen kennzeichnen vor allen Dingen enorme Unterschiede bei der Übertragungsgeschwindigkeit, also bei der Datenübertragungsrate. Aber auch andere Kriterien wie die Reichweite der Funkmasten und die dadurch erreichbare Netzabdeckung sind unterschiedlich.
Generation | seit etwa | Technologie | Möglichkeiten |
---|---|---|---|
1 G | 1978 | analoges Kabelnetz | Telefonie |
2 G | 1990 | GSM, GPRS, EDGE | SMS senden, Mobiltelefonie |
3 G | 2003 | UMTS, HSPA, HSPA+, LTE (bis CAT 4) | Daten senden & empfangen sowie Zugang zum WWW |
4 G | 2012 | LTE Advanced (LTE-A ab CAT 6), LTE Advanced Pro (LTE-AP ab CAT 11) | alle aktuell bekannten Daten-Operationen mit teils langen Latenzzeiten |
5 G | 2019 | Network Slicing, aufbauend auf LTE | Datenübertragung in Echtzeit |
6 G | 2030? | ? | ? |
Die erste Generation von Mobilfunknetzen war das B- und C-Netz lange vor der Verbreitung des Internets in einer Zeit, als mobiles Surfen als absurde Utopie galt. Zu der Zeit um 1980 entstanden in Europa weitere Mobilfunknetze unterschiedlicher Länder, die nicht miteinander kompatibel waren und daher keine länderübergreifende Kommunikation erlaubten.
Mit 2G wurde Mobiltelefonie breit verfügbar. Der Mobilfunkstandard der zweiten Generation (2G) wurde schon 1990 eingeführt. In Deutschland stehen dafür die D- und E-Netze. 2G fasst mehrere Systeme zusammen: GSM und spätere Erweiterungen zu GPRS und EDGE mit theoretisch möglichen Datenübertragungsraten von bis zu 220 kbits/s. Die auf einem Kanal nutzbare Datenrate war und ist in der Praxis allerdings oft deutlich geringer. GSM ist in Entwicklungsländern eine sehr wichtige Technologie für die erfolgreiche Digitalisierung großer Gebiete.
Abkürzungen & Geschwindigkeiten der Technologien für den Mobilfunkstandard um 1990:
Mit der dritten Generation UMTS gelang zur Jahrtausendwende ein massiver Sprung in den Möglichkeiten mobiler Datennutzung. 3G vereint die Varianten H oder HSDPA mit bis zu 384 kbits/s und H+ oder HSPA+ mit bis zu 42 Mbits/s. Die eigentliche, im technischen Sinne vierte Generation, wurde mit LTE 3.9G eingeführt.
Abkürzungen & Geschwindigkeiten der Technologien für den Mobilfunkstandard um 2003:
Die echte vierte Generation kam mit LTE-Advanced. Gerätehersteller und Netzbetreiber arbeiten allerdings meist mit den Benennungen 4G und 4G+, die einfacher zu lesen und zu vermarkten sind. UMTS ermöglicht Downloadraten von bis zu 500 Mbits/s. In Deutschland sind heute alle Städte über 50.000 Einwohner flächendeckend mit LTE versorgt. Ein besserer Empfang sowie eine niedrigere Störanfälligkeit wird durch das flexible Einsetzen von Frequenzbändern ermöglicht und die Latenzzeiten werden drastisch reduziert.
Abkürzungen & Geschwindigkeiten der Technologien für den Mobilfunkstandard um 2012:
Auch der nächste Mobilfunkstandard der fünften Generation (5G) ist heute beinahe schon zur Normalität geworden. 5G verbessert nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch den lokalen Empfang. Für sehr hohe Frequenzen von mehr als 6 GHz sind Mauern fast kein Hindernis. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um verschiedene, mobile Geräte im „Internet der Dinge“ auch ohne Wifi-Zugang vernetzen zu können.
Über die Bundesnetzagentur wurden die 5G Frequenzbereiche um 2019 an die Netzbetreiber Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 Drillisch versteigert. 5G schafft heute extrem hohe Datenraten von 10 Gbits/s. Es ist der aktuell beste und modernste Mobilfunkstandard, der noch nicht mit allen Smartphones kompatibel ist. Es gibt allerdings Kritikpunkte hinsichtlich 5G: Zum einen Sicherheitsbedenken beim Datenschutz und auch gesundheitliche Aspekte wegen den nicht vollständig erforschten Folgen, die konstante, hochfrequente Strahlung auf Menschen und Tiere hat. Für 2030 ist bereits die Einführung einer sechsten Generation geplant (6G).
In der Regel gibt es keinen Anlass, manuell den Mobilfunkstandard zu wählen. Der Empfang wird immer automatisch überprüft und das Gerät wählt sich ins schnellste, verfügbare Netz ein. Doch manchmal bricht bei UMTS wiederholt die Verbindung ab und GSM wird automatisch vorgezogen. Dann können Sie ein Android-Gerät zwingen, nur das schnellste Netz zu nutzen.
Die Einstellungen für Mobilfunknetze sind versteckt. Mit dem Android Code *#*#4636#*#* können Sie das Entwicklermenü und über die Telefoninformationen den bevorzugten Netzwerktyp festlegen. Im Normalbetrieb ist das aber eher hinderlich. Daher vergessen Sie nicht, die Einstellung immer wieder zurückzunehmen. Nehmen Sie außerdem keine Änderungen der Einstellungen ohne ausreichende Sachkenntnis vor!
Den aktuell genutzten Mobilfunkstandard können Sie in der Regel in der Statuszeile ablesen. Bei verschiedenen Betriebssystemen werden die Standards oft unterschiedlich bezeichnet. Die Zugänglichkeit ist vom Netzausbau in der jeweiligen Region abhängig.
Für einen neuen Mobilfunkstandard müssen neue Funkmasten und Stationen eingerichtet und die bestehende Infrastruktur auf den neuen Standard umgerüstet werden. Dieser Prozess ist komplex und teuer. „Funklöcher“ mit sehr niedriger Übertragungsgeschwindigkeit sind deswegen gerade im ländlichen Bereich in Deutschland immer wieder ein Thema für Politik und Wirtschaft.
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