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Smombies: Wenn das Smartphone süchtig macht

Was ist ein Smombie?

Beim Begriff „Smombie“ handelt es sich um ein sogenanntes Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“. Per Definition sind damit Menschen gemeint, die durch den ständigen, schon zwanghaften Blick auf Ihr Handy so stark abgelenkt sind, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen können. Der Begriff wurde vom Langenscheidt-Verlag 2015 zum Jugendwort des Jahres gewählt.

„Smombie-ismus“ entwickelt sich allmählich zu einer Volkskrankheit. Als mögliche Ursache kommt das psychologische Konstrukt des sogenannten „Fear of Missing Out“ (dt. „Die Angst, etwas zu verpassen“) in Betracht. So befürchten Smartphone-Nutzer, dass ihnen wichtige Informationen entgehen, sobald sie den Blick von ihrem Handy abwenden. Die Folgen sind Unachtsamkeit in der Öffentlichkeit und somit eine erhöhte Verletzungsgefahr. Studien konnten die Wirkungszusammenhänge zwischen übermäßiger Handynutzung beim Gehen und Unfällen im Straßenverkehr bereits nachweisen, und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. So übersehen Nutzer Verkehrsschilder oder Ampeln, und selbst der Fahrzeuglärm kann dabei in den Hintergrund rücken. Aus diesem Grund haben einige Städte, darunter zum Beispiel Frankfurt am Main, Köln oder Augsburg, Bodenwarnsignale an besonders verkehrsreichen Kreuzungen und Übergängen, etwa Straßenbahnhaltestellen, installiert. So sollen Leute, die nur auf ihr Smartphone schauen, diese dennoch bemerken.

Bin ich ein Smombie? Wie viel Smartphone-Nutzung ist normal?

Ein Smartphone allein macht aus Ihnen noch lange keinen Smombie. In vielen alltäglichen Situationen ist das Gerät schließlich unheimlich praktisch, etwa zum Navigieren, Fahrpläne-Überprüfen und vielem mehr. Auch ein paar Nachrichten an Freund, Freundin oder Bekannte oder hin und wieder etwas Spielen sind kein Anzeichen für eine Abhängigkeit. Als Smombie gelten nur jene Personen, deren Smartphone-Konsum bereits gesundheitsschädliche und persönlichkeitsverändernde Ausmaße erreicht hat. Am besten Sie halten sich an die Regeln des Handy-Knigge. Ansonsten ist das Handy bald wichtiger als das restliche Leben und muss immer mit dabei sein. Ohne Smartphone aus dem Haus zu gehen, selbst eine halbe Stunde zum Einkaufen, ist bereits undenkbar. Auch den Gang zur Toilette begleitet das Gerät.

Ein erstes Anzeichen, dass Sie sich einen ungesunden Smartphone-Konsum angeeignet haben, ist es, wenn Ihr Akku bereits am Mittag oder Nachmittag leer wird. Handyakkus halten bei moderater Nutzung für gewöhnlich länger als einen Tag. Müssen Sie also „zwischenladen“, hingen Sie schon zu oft an Spielen oder Social Media. Weitere Merkmale für eine Abhängigkeit sind zum Beispiel Unruhe, wenn Sie Ihr Handy gerade nicht auf Benachrichtigungen überprüfen können. Oder Phantomempfindungen wie ein Kribbeln in den Händen, obwohl das Gerät gerade in der Hosentasche ist. Zu den weitaus stärkeren Warnzeichen zählen Schlafstörungen sowie Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme.

So können Sie "Smombie-ismus" vorbeugen

Der einzige Weg, sich oder Ihr Kind vor einem Dasein als Smombie und den Risiken, die dies mit sich bringt, zu schützen, ist ein kontrollierter Umgang mit dem Smartphone (beim Nachwuchs z. B. durch die Anschaffung einer Sim-Karte für Kinder) oder die Benutzung eines Dumbphones. Schließlich sind nicht die Social-Media-Plattformen und Spiele schuld, sondern unsere Nutzung dieser. Gerade Portale, die ein Feedback auf unsere Posts ermöglichen, also Likes, Kudos, Kommentare oder ähnliches, bieten hier besonderes Suchtpotenzial.

Versuchen Sie, sich bestimmte Zeiten für die Verwendung Ihres Handys einzurichten und verzichten Sie ansonsten darauf. Außer natürlich, Sie haben gerade etwas wirklich Wichtiges mit dem Gerät zu tun. Nehmen Sie es zum Beispiel nicht mehr mit auf die Toilette, oder bestehen Sie darauf, dass Sie ab 22 Uhr maximal noch Ihren Wecker stellen. Sie können auch die Bildschirmzeit begrenzen. Lassen Sie Ihr Smartphone bei der Arbeit in der Tasche oder am Ladegerät und schalten Sie Nachrichtentöne aus. Notfälle erreichen Sie auch heute für gewöhnlich noch über einen Anruf.

Es kann ebenfalls hilfreich sein, bestimmte Dienste an andere Geräte auszulagern, so dass Sie die Bedeutung Ihres Handys für Ihr Leben reduzieren. Kaufen Sie sich zum Beispiel einen Wecker, der auch wirklich nichts anderes kann, als Sie zu wecken. So entfällt bereits der letzte Blick aufs Smartphone vor dem Schlafengehen, oder es bleibt dem Schlafzimmer sogar vollständig fern. Für die Uhrzeit sollten Sie sich eine Armbanduhr zulegen, anstatt alle paar Minuten auf das Handydisplay zu schauen. Ist das Smartphone erst einmal aus der Tasche geholt, steigt die Versuchung, doch noch etwas anderes zu checken als die Uhr.

Einige neuere Betriebssysteme, zum Beispiel Android 9, bieten sogar besondere Funktionen, mit denen Sie Ihren Smartphone-Konsum kontrollieren und einschränken können. So dokumentieren sie zum Beispiel Ihr Nutzungsverhalten. Sie können für bestimmte Apps, etwa Spiele oder Social Media, einen Timer einstellen, der die Nutzung limitiert. Ist dann etwa der täglich festgelegte Zeitraum erreicht, in dem Sie sich zum Beispiel Facebook erlauben, ertönt ein Warnsignal. Nach dem Überschreiten der eingestellten Nutzungszeit ist die App ausgegraut, so dass sie für eine Weile nicht mehr benutzbar ist. Zum sogenannten „Digital Detox“ können auch andere Anwendungen beitragen. So können Sie zum Beispiel bei „Forest“ einen virtuellen Baum pflanzen, der aufwächst, wenn Sie das Smartphone für eine bestimmte Zeit nicht nutzen. Andernfalls verdorrt er, und die Schuldgefühle tun ihr Übriges.

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